Demokratie-Bar: Türkei im Umbruch?
Die Demokratie in der Türkei befindet sich derzeit in einem Schlüsselmoment. Als Reaktion auf die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu gingen im März und April hunderttausende Menschen während Wochen auf die Strasse. Viele sehen in der Verhaftung des vielversprechenden Konkurrenten von Präsident Recep Tayyip Erdoğan einen Versuch der politischen Einschüchterung – und fordern vorgezogene Neuwahlen. Besonders junge Menschen protestieren lautstark gegen die Aushöhlung der Demokratie und die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes. Weiter kündigte Mitte Mai die Kurdische Arbeiterpartei PKK an, sich aufzulösen und die Waffen niederzulegen. Der jahrzehntelange Konflikt um kurdische Selbstbestimmung tritt damit in eine neue Phase ein. Wie sich dies auf die Protestbewegung gegen die Regierung Erdoğans auswirkt, ist allerdings noch ungewiss.
Wie steht es um die Demokratie in der Türkei? Gibt es Aussicht auf politische Veränderung? Und was können wir von den Erfahrungen in der Türkei lernen im Umgang mit autokratischen Tendenzen?
Darüber sprechen Bilgin Ayata (Professorin für Migration und Transnationale Studien, Universität Graz), Christoph Ramm (Dozent am Departement Sozialanthropologie und Kulturwissenschaftliche Studien, Universität Bern) und Ali Sonay (Dozent am Departement Sozialanthropologie und Kulturwissenschaftliche Studien, Universität Bern) mit den Barbesuchenden.
Die Demokratie-Bar ist ab 17:45 geöffnet. Um 18:15 gibt es einen ersten Input über den Stand der Demokratie und der Protestbewegung in der Türkei und im Verlauf des Abends einen zweiten Input darüber, wie sich die Auflösung der PKK auf das politische Geschehen auswirkt. Dazwischen und danach sind alle eingeladen, bei einem Glas Wein oder Saft Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.
Diese Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit mit der Studien- und Forschungsstelle Schweiz-Türkei (SFST).
Anmeldung: https://bit.ly/3FINlPV